Die Oper "Martha"
Flotows bekanntestes Werk
Uraufführung: 1847 in Wien

Von all den zahlreichen Opernschöpfungen Friedrich von Flotows hat "Martha" allein mit ungeschwächtem Erfolge auf der Bühne sich erhalten. Selbst die musikalisch höher zu bewertende "Stradella" (Uraufführung 30. Dez. 1844 in Hamburg) steht an Zahl der Aufführungen weit hinter
"Martha" zurück.

Es ist bemerkenswert, dass die beiden lebendig gebliebenen Opern Flotows, der zwanzig Jugendjahre in Paris verlebte und ursprünglich nur französische Libretti komponierte, auf deutsche Texte geschrieben sind. und mit vollem Recht darf man dem Dichter, W. Friedrich (richtig Friedrich Wilhelm Riese, gest. 1879 zu Neapel) einen wesentlichen Anteil am Erfolge und an der Lebenskraft dieser Werke zuerkennen.

Freilich liegen auch Friedrichs Texte französische Vorlagen zugrunde, und der Urahn der „Martha" ist hohen Alters, denn schon im 17. Jahrhundert führte man ein „Ballet des Chambrières á louer" auf, das den Stoff behandelte.

Später wurde dieses Ballet zu einem Vaudeville umgearbeitet, das den Titel „La Comtesse d' Egmont" führte, und noch in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts am Théâtre des Variétés in Paris aufgeführt wurde. Hier ist die Handlung nach Frankreich verlegt, während sie ursprünglich in England sich abspielt.

1843 wurde dies Vaudeville wieder in ein Ballett zurückverwandelt, das am 21. Februar 1844 an der Großen Oper zu Paris zuerst in Szene ging und Flotows Oper als unmittelbares Vorbild gedient hatte.

Die Tafel wurde durch den Freundeskreis "Stunde der Musik - Friedrich von Flotow" anlässlich des 200. Geburtstages Flotows in Auftrag gegeben.